Die Fakten:
- E-Autos freuen sich seit einigen Jahren immer größerer Beliebtheit und werden Verbrenner nach und nach ersetzen. Die Bundesregierung rechnet für 2030 mit etwa 9 bis 10 Millionen reinen E-Autos auf Deutschlands Straßen.
- Ein wichtiger Faktor für Fahrerinnen und Fahrer von E-Autos ist natürlich die Reichweite der Batterie und die Verfügbarkeit sowie Attraktivität und Nutzerfreundlichkeit der Ladeinfrastruktur .
- Die Ladeinfrastruktur beinhaltet unter anderem die Anzahl, Leistung und Verteilung der Ladesäulen sowie die Benutzerfreundlichkeit des gesamten Systems. Damit sind ein ungehinderter Zugang, ein einheitliches und vor allem bequemes Bezahlsystem und die Ladedauer gemeint.
Der Ausbau der Ladeinfrastruktur wird in Deutschland stetig vorangetrieben. So setzt sich dieser Trend auch 2022 weiter fort und erreicht im 2. Quartal 2022 einen neuen Rekord an aufgestellten Ladesäulen und Wallboxen mit insgesamt 58 900 Ladepunkte.
Auch die Bundesregierung möchte die E-Mobilität in Deutschland vorantreiben und die Ladeinfrastruktur ausbauen. Dafür gibt das Bundeswirtschaftsministerium (BMWiK) regelmäßig Evaluationen in Auftrag. Diese werden als Basis für weitere Zielableitungen und Förderprogramme genutzt. Beispielsweise wird analysiert, wo die meisten E-Fahrerinnen und -Fahrer ihre Autos laden, welcher Ladesäulentyp sich für welchen Standort eignet und ob die Ladesäulendichte ausreichend gedeckt ist. Hierbei spielt für die E-Fahrerinnen und -Fahrer die Ladezeit oft eine große Rolle und gehört zu den häufigsten kritischen Argumenten (Lesen Sie auch: Warum die Ladezeit häufig überschätzt wird).
Bei der Entwicklung der Ladeinfrastruktur ist zu beachten, dass die meisten E-Autos von Privathaushalten entweder Zuhause oder während der Arbeit aufgeladen werden. Es gibt jedoch große Unterschiede zwischen dem städtischen und ländlichen Raum: Das Laden Zuhause bedarf einen festen Parkplatz mit Ladeanschluss. Besonders in Städten kann dies zum Problem werden. Doch auch bei Mehrfamilienhäusern bestehen Schwierigkeiten, da die Errichtung der Ladesäule und auch die Abrechnung geregelt sein muss. Dementsprechend steigt die Bedeutung von Lademöglichkeiten beim Arbeitgeber kontinuierlich an. Für Arbeitgeber zeigen sich dadurch große Chancen, ihre Attraktivität und ihr Image zu verbessern. Jedoch ist anzunehmen, dass eine Verbesserung der Ladeinfrastruktur durch Lademöglichkeiten bei Supermärkten und Shopping-Center für Menschen ohne eigenen Stellplatz ausschlaggebend sein kann. Denn das Aufladen während des Einkaufs oder der Shoppingtour passiert nebenbei.
Sollte die Ladesäuleninfrastruktur überhaupt noch weiter ausgebaut werden?
Definitiv! In den letzten beiden Jahren hat sich die Anzahl von E-Autos in Deutschland jeweils mindestens verdoppelt. Aktuelle Zahlen belaufen sich auf circa 620.000 E-Autos (ohne Hybrid-Modelle, insgesamt über 1 Million), welche geladen werden müssen. Die Tendenz ist weiter steigend. Je mehr E-Autos auf den Straßen fahren, desto mehr Ladesäulen benötigt es und desto differenzierter wird die Zielgruppe. Das bedeutet, dass es mehr unterschiedliche Bedürfnisse wie Ladepräferenzen gibt. Der Markt befindet sich also im ungebrochenen Wachstum.