Aktuellen Umfragen zufolge geben 30% der Befragten an, dass sie ein Wasserstoff-Auto allen anderen Antriebsarten bevorzugen würden (www.efahrer.chip.de). Anscheinend ist Wasserstoff für viele potenzielle Autokäuferinnen und Käufer der ideale Treibstoff. Das ist auf den ersten Blick verständlich, denn die technische Lösung ist sehr simpel:
Zur Produktion benötigt man Wasser, elektrischen Strom und eine Brennstoffzelle. Als Abfallprodukt entsteht wieder Wasser. Und: Mit ca. fünf Kilogramm Wasserstoff erzielt man eine Reichweite von ca. 400 Kilometern, wobei das Auftanken des Autos mit ungefähr fünf Minuten wesentlich kürzer ist, als dies bei E-Autos der Fall ist.
Wie so häufig im Leben, sind die Vorteile der Wasserstoff-Technik mindestens so groß wie deren drei größten Nachteile, die im Folgenden kurz dargestellt werden sollen, wobei kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben werden soll:
- Die Brennstoffzellen-Technik ist, trotz intensiver Forschung, immer noch sehr teuer. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass Platin in dem sogenannten Brennstoffzellen-Stack zwingend verbaut werden muss.
- „Komisches Fahrgefühl, das Auto reagiert ja so träge“. Dies ist eine Aussage, die potenzielle Fahrerinnen und Fahrer eines Wasserstoff-Autos häufig treffen. Damit meinen sie eigentlich, dass vom Druck auf das Gaspedal bis zur eigentlichen Beschleunigung gefühlt eine "Ewigkeit" (in der Praxis handelt es sich ca. um eine Sekunde) vergeht. Dieses Phänomen hängt damit zusammen, dass die Kalibrierung bzw. Steuerung einer Brennstoffzelle sehr komplex ist und daher gefühlt etwas langsam auf den Gasbefehl reagiert.
- Die Effizienz eines E-PKWs liegt bei rund 70% der gespeicherten Strommenge im Antriebsstrang; im Fachjargon „tank to wheel“ genannt. Wohingegen die "tank to wheel" Effizienz eines Wasserstoff-PKWs bei ca. 20% liegt. Anders ausgedrückt: Bis zum Antriebsstrang gehen 80% der Energie verloren!
Zusammenfassend kann konstatiert werden, dass die mangelnde Effizienz des Wasserstoffs-PKWs (ca. 20% "tank to wheel") im Vergleich zum E-PKW (ca. 70% "tank to wheel") sowie die teuren Komponenten diese auf den ersten Blick so einfache und umweltfreundliche Lösung in Summe unattraktiv machen.